Etwas verwirrend ist es schon, wenn man die Ergebnisse der gerade erschienen Generali Deutschland Altersstudie mit denen des Freiwilligensurveys von 2009 vergleicht. Letzterer weist nämlich für diese Altersgruppe eine (seit 1999 steigende) Engagementquote von 28% aus, während die Generali-Zahlen von 45% sprechen.

Engagement Älterer

Doch ganz gleich, welchen Zahlen man vertraut: unbestritten ist das Potential, das im bürgerschaftlichen Engagement älterer MitbürgerInnen liegt. Dies betrifft nicht nur zeitliche und finanzielle Ressourcen, sondern vor allem auch Erfahrung, Qualifikation und Sozialkapital, das diese Menschen häufig für Ihr Engagement mitbringen.

Einen kleinen Überblick über mögliche Engagementformen bietet die Datenbank “www.senioren-initiativen.de”  der Bundesarbeitsgemeinschaft Seniorenbüros, die das freiwillige Engagement älterer Menschen fördert. Rund 1.200 Initiativen sind hier zu finden.

Interessante Einblicke in die Förderung bürgerschaftlichen Engagements von SeniorInnen durch die Bundesregierung (z.B. durch den Aufbau von 500 Mehrgenerationenhäuser, die Bundesfreiwilligendienste) sowie die Engagement-Einsatzgebiete (Kultur/Geselligkeit und Gesundheit/Soziales bilden die Schwerpunkte) bietet übrigens die Antwort der Bundesregierung auf eine kleine Anfrage der Fraktion DIE LINKE. von 11/2012. Die Anfrage bzw. die Antworten lassen natürlich Fragen offen, wie z.B.

– Wie sehen moderne Engagementformen aus, die die Gruppe der über-65-Jährigen ansprechen?
– Wie lassen sich Erfahrung und Eingebundenheit in soziale Kontexte gezielt nutzen?
– Lassen sich Ältere zur Neugründung von sozialen Projekten motivieren oder suchen Sie eher die Mitwirkung in etablierten Projekten?
– Wie kann die Kluft zwischen “jungem” und “erfahrenenem” Engagement überwunden und ein gegenseitiger Austausch bzw. ein gemeinsames Wirken gefördert werden?

Bürgerschaftliches Engagement kann durchaus als der Kit verstanden werden, der eine Gesellschaft zusammenhält. Altert diese Gesellschaft, werden die Fragen zur Förderung des Engagement der Älteren drängender. Ein gutes Stück Weg im Verstehen ist da wohl noch zu gehen.

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Was sonst noch war (unsere Social-Media-Fundstücke der letzten Woche)

Held ohne Geld: Freiwilligenagentur Kiel goes Youth. www.held-ohne-geld-sh.de

Trendreport Digitalskalieren und Social Media Leitfaden für NGO’: Zwei lesenswerte betterplace-lab-Publikationen
http://trendreport.betterplace-lab.org/trend/digitalskalieren
http://de.slideshare.net/betterplacelab/social-media-leitfaden-2012

Gute Idee, Beispiele fehlen aber: Kritische Einschätzung der “Social Impact Bonds”…. http://www.aktive-buergerschaft.de/buergergesellschaft/kommentare/2013/viel_gerede

Sehr nette Fundraising-Aktion des norkolleg rendsburg:

Tauschen?

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Comments (1)

Der Unterschied zwischen den beiden Engagement-Statistiken liegt an der Frage selbst. Je nachdem wie spezifisch die Frage nach dem Engagement gestellt wurde, desto eher gab es ein Ja/Nein.

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