Laut einer aktuellen Online-Umfrage der IHK unter knapp 2.000 Unternehmen engagieren sich in Deutschland 98 Prozent der Betriebe mit mindestens 20 Mitarbeitern über die gesetzlichen Anforderungen hinaus für die Gesellschaft. Weitere gesetzliche Vorgaben, so ein Ergebnis der Studie, seien nicht nötig.
Natürlich verwundern diese positiven Ergebnisse nicht wirklich, verstehen sich die IHK doch als Interessenvertreter der in ihnen zusammengeschlossenen Unternehmen. Es ist dennoch ermutigend zu sehen, dass Themen wie Mitarbeiterförderung, nachhaltige Lieferkette oder die Unterstützung lokaler sozialer und kultureller Einrichtungen längst Einzug in die unternehmerische Praxis gefunden haben und nicht selten auch als selbstverständlich erachtet werden.
(Quelle: IHK Unternehmensbarometer CSR 2012)
Gleichwohl bleibt noch viel zu tun: Gerade in kleineren Betrieben jenseits der Dax30-Schwergewichte fehlt es zumeist an einer Bündelung und Systematisierung der Aktivitäten, die mit einer strategischen Grundausrichtung, Wirkungsorientierung und kontinuierlicher Weiterentwicklung einher geht. Auch bei einzelnen Aktivitätenfeldern sind Potentiale auszumachen. Um nur drei Beispiele zu nennen: In betrieblichen Freiwilligenprogrammen etwa ist “skilled volunteering” immer noch selten anzutreffen. Die Beachtung ökologischer und sozialer Standards innerhalb der Wertschöpfungskette findet oft dort ihre Grenzen, wo die Gewinnmarge beeinträchtigt wird. Die nachhaltige Wirkung des eigenen sozialen Engagements wie z.B. bei der Förderung von sozialen Projekten wird oft nur wenig bis gar nicht überprüft.
Ein weites Feld mit allerlei Entwicklungspotentialen also, das auch nicht durch überaus positive Selbst-Befragungsergebnisse verdeckt werden sollte. Freuen wir uns aber trotzdem darüber, dass das Thema dort ankommt, wo es nach langer Debatte in Wissenschaft und Medien hingehört: bei den Unternehmen.
Zu den Ergebnissen der Studie und deren Download geht es hier.
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